"Unsere" Weidenpescher Schule in der Chronik

Von Hansjörg Coch † (Rektor)

Äußeres Erscheinungsbild und Rahmen des Schulgebäudes der Neußer Straße 605 lassen auf eine lange Vergangenheit schließen. Dabei sind die beiden Häuser auf dem Grundstück noch nicht einmal der Ursprung von Schule in Weidenpesch bzw. Merheim linksrheinisch, wie unser Vorort bis nach dem zweiten Weltkrieg hieß. Vielmehr sind es bereits Neubauten, die ihrerseits wiederum erweitert und renoviert werden mussten. Schule in Weidenpesch heißt zurückgehen auf das Jahr 1805, in die Zeit Napoleons, als das Kölner Stift St. Gereon den ersten Lehrer des Volkes, Herrn Moll, als Leiter in das damals ganz außerhalb von Köln gelegene Merheim entsandte und die bisher von Geistlichen oder Küster vor genommene seelsorgerische, damit auch unterrichtliche Betreuung der Kinder in "weltliche" Hände übergab. Er unterrichtete in einem kleinen Gebäude, das auf dem jetzigen Schulgrundstück lag und lediglich eine Lehrerwohnung und einen Schulsaal enthielt. Seine Vergütung bestand nur in Naturalien. Doch seine Tätigkeit war nur von kurzer Dauer, denn schon nach einem Jahr wurde er versetzt. Ein Merheimer selbst wurde der Nachfolger: Lehrer Mathias Schiefer. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass ihm nicht nur Wohnung und Schulraum, sondern auch ein 3/4 Morgen großer Garten zur Benutzung zugewiesen wurden. Die in der Schulchronik mit 500 angegebene Einwohnerzahl Merheims "übrigens doppelt so hoch wie die von Nippes" wuchs ständig und machte einen Schulneubau 1839 erforderlich; über die Schülerzahl wird nichts ausgesagt.

Nach zwei Jahrzehnten wurde dem Vater wegen vorgerückten Alters der älteste Sohn zur Unterstützung in der Schularbeit zugewiesen. Gemeinsam schafften beide dann noch zehn Jahre, starben aber kurz hintereinander.

Ein Lehrer Schürheck wurde zum Nachfolger bestellt, von dem es ausdrücklich heißt, dass er in einem Lehrerseminar ausgebildet worden war. Seinem Chronikbericht sind nähere aufschlussreiche Angaben zu entnehmen: Das bis dahin ziemlich provisorische Schulgebäude wurde 1861 verkauft und als Geschäftshaus eingerichtet, während die Gemeinde ein neues massives Schulhaus unmittelbar daneben errichtete. Es war einstöckig und enthielt außer der Wohnung: "vier Zimmer und Küche für den Lehrer" noch einen Schulsaal. Die Gesamtmaße des Gebäudes betrugen 46 Fuß in der Länge und 30 Fuß in der Breite. Auch an einen Spielplatz vor dem Haus wurde gedacht.

Grundschule (Ecke Floriansgasse-Jesuitengasse) aus dem Jahr 1925

Wie seine Vorgänger versah er neben seinem Lehrberuf den Küsterdienst. Erst bei seinem Nachfolger, Lehrer Mathias Korthausen, wurden diese beiden Ämter getrennt. Dieser musste sehr tüchtig gewesen sein, denn er wurde bereits nach zwei Jahren abberufen, um eine Beförderungsstelle zu übernehmen.

Ihm folgte ein Lehrer Jansen nach. Seine ausführlichen Eintragungen in der Chronik stellen erstmalig einen Situationsbericht über die sozialen Verhältnisse des Lehrerstandes der damaligen Zeit und über die Schülerzahl in Merheim dar. Er unterrichtete in seinem Schulsaal 170 Kinder - wohl nicht gleichzeitig, so dass eine Aufteilung auf mehrere Unterrichtszeiten erfolgt sein dürfte. Außer der freien Wohnung und der Nutzung des Schulgartens bezog er ein Jahresgehalt von 200 Talern. Der Organistendienst erbrachte ihm eine zusätzliche, nicht bekannte Nebeneinnahme.

In dieser Zeit setzte eine umfassende und vielseitige behördliche Betreuung der Schule überhaupt ein aus der Einsicht und Erkenntnis, dass durch eine erfolgreiche Arbeit der Volksschule Wert und Bedeutung für das Volksganze erwuchs. Inwieweit sich diese Einsicht auf die soziale Besserstellung des Lehrers auswirkte, verschweigt die Chronik. Die Arbeitsbedingungen z.B. hinsichtlich der Klassenstärke wurden aber verbessert: Bis zum Jahre 1864 hatte nun die Menge der Schulkinder die Normalzahl soweit überstiegen, dass eine zweite Klasse errichtet werden musste, und es wurde zur Erreichung dieses Zweckes in demselben Jahre das vorhandene Schulhaus mit einem Aufbau versehen, und die Schuljugend im August 1865 nach den Geschlechtern geteilt. Die zweite Stelle wurde zum ersten Mal durch eine Lehrerin besetzt.

Die Zahl der Bewohner Merheims "und damit auch die Schülerzahl" stieg in den folgenden Jahren weiter so stark an, dass die Schule anfangs der siebziger Jahre schon eine Jungen- und eine Mädchenklasse mit je über 100 Kindern umfasste. Auf Veranlassung der Regierung wurde die Gemeinde nun verpflichtet, so bald wie möglich ein neues Schulgebäude zu errichten, da die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. So kam es 1874 zu einem Neubau, der zwar auf dem alten Grundstück, aber etwas abgerückt von der Neußer Straße zur Floriansgasse hin gebaut wurde. In ihm waren vier Klassenräume eingerichtet. Das Gebäude steht heute noch etwa in der Mitte des Schulhofes und dürfte allen Merheimern vom letzten Krieg her bekannt sein, als dort die städtische Wirtschaftsstelle untergebracht war. Viele haben hier wohl immer wieder Enttäuschungen erlebt, wenn der so notwendige Bezugsschein für Schuhe und Textilien nicht bewilligt wurde.

Lehrer Jansen hat nur für kurze Zeit in den beiden oberen Räumen unterrichten können, denn noch im selben Jahr wurde er versetzt. Als Nachfolger wird ein Lehrer Ohmen genannt, der aber auch schon ein Jahr später, 1875, durch den Lehrer und späteren Hauptlehrer Thomas abgelöst wurde. Er ist sicherlich allen alten Merheimern noch gut bekannt, da er bis zum Jahre 1914 an der Schule als Leiter tätig war und mit dem Kronenorden IV. Klasse nach 39 jähriger Tätigkeit in den Ruhestand versetzt wurde, da auch dessen Tochter, Maria Thomas, 36 Jahre lang an der hiesigen Schule als Lehrerin tätig war.

In seine Zeit fällt einmal ein weiterer Neu- bzw. Anbau; das ständige Steigen der Schülerzahl erfordert im Jahre 1891 den Bau eines zusätzlichen Schulgebäudes mit sechs Klassenräumen an der Floriansgasse, das schon 1907 auf zwölf Räume ausgebaut werden musste; zum anderen wurde 1898 das Gebäude an der Neußer Straße niedergelegt, da es nicht nur vollkommen baufällig war, sondern auch fünf Meter weit in die Neußer Straße hereinreichte und ein Verkehrshindernis bildete. Auf demselben Grundstück entstand dann später das Spritzenhaus der Feuerwehr, das man seinerseits im Herbst 1959 abriss. Seitdem hat die Schule keine Erweiterung mehr erfahren. Lediglich Ausbesserungs- und Renovierungsarbeiten wurden vorgenommen. Vor allem hatte der zweite Weltkrieg seine Spuren hinterlassen.

Weitere bewährte Schulleiter haben in der Nachfolgezeit gemeinsam mit ihrem jeweiligen Lehrerkollegium unter mehr oder weniger günstigen Arbeitsbedingungen die Jugend Merheims bzw. Weidenpesch geprägt, wobei in der Erziehungs- und Bildungsarbeit stets die gute Zusammenarbeit von Schule, Elternhaus und Kirchen hervorgehoben wurde: Es waren dies die Rektoren Joseph Orth (1914-1928), Wilhelm Grevelding (1928-1944), Dr. Helene Hermes (1945-1946), Josef Attelmann (1946 bis 1954), Johannes Kehl (1954-1970), dem es vergönnt war, 1955 das 150jährige Schuljubiläum der Katholischen Volksschule Weidenpesch unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit zu begehen, und Joachim Gerster (1970-1975). In die Zeit des Rektors Kehl fiel auch das Schuländerungsgesetz vom 1. März 1968, das die bisherige Volksschule neu in Grund- und Hauptschule gegliedert. In unserem Gebäude verblieben die Schuljahresstufen 1 bis 4. Zudem änderte sich noch der Charakter speziell unserer Schule insofern, als die bis dahin als katholische Konfessions schule laufende nach dem Willen der Eltern in einem Abstimmungsver fahren in eine "Gemeinschaftsgrundschule" umgewandelt wurde.

Wenn nun mit dem Beginn des Schuljahres 1977/78 eine Renovierung bei der Schulhäuser erfolgt, dann soll damit das äußere Erscheinungsbild und der innere Zustand ein Aussehen erhalten, dass einen würdigen Rahmen für positive Erziehungs- und Unterrichtsarbeit darstellt; dann soll damit nicht die lange und bewegte Vergangenheit unserer Schule in Weidenpesch "aus den Augen geraten". Das Bewährte und Erfahrene der Vergangenheit und die Errungenschaften der Moderne geben einer sinnvollen pädagogischen Arbeit das Gepräge. Nach Abschluss werden sich dann inneres Schulleben und äußeres Bild entsprechen. Ein dynamisches Kollegium steht den Erkenntnissen moderner Pädagogik kritisch, aber aufgeschlossen gegenüber, ohne den Blick für die Tradition zu verlieren "zum Wohle des Kindes, zum Wohle unserer Kinder!"

Seit August 2007 ist die Florianschule "Offene Ganztagsgrundschule" (OGTS). Angeboten und getragen wird sie von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Mit fünf Gruppen zu jeweils 25 Kindern ist sie an den Start gegangen. Begleitet und betreut werden die Mädchen und Jungen der Klassen 1 bis 4 von Gruppenleitern, teils Erziehern und Pädagogen, einem Hausaufgabenteam und Dozenten.

Die OGTS ist mit dem Schuljahr 2009/2010 in den Neubau an der Neusser Straße umgezogen.

Die Florianschule Stand 15.08.2009

 

Zur Webseite der Florianschule Neusser Strasse!

 

Erinnern Sie sich noch?

100 Jahre "Schützenbruderschaft St. Stephanus" ist eine stolze Zahl. Die Gratulation und Anerkennung hervorruft. Wenn die Schule das ausspricht. so tut sie dies vor dem Hintergrund ihrer eigenen Vergangenheit. Unserer gemeinsamen Vergangenheit. Die 72 Jahre Vorleben. die die Schule gegenüber der Schützenbruderschaft hat, lassen sie als Gratulant nur noch würdiger in Erscheinung treten! Kaum ein in Merheim bzw. Weidenpesch gebürtiger Schützenbruder dürfte nicht mit der Schule Neußer Straße 605 in irgendeiner Weise in Verbindung gewesen sein. Wenn er sie nicht sogar selber mehr oder weniger lang "genossen" hat! In der Tat, seht sie Euch an: Es ist ja aus allen etwas geworden! So schlecht kann die Schule also nicht sein! Manch einer wird im Nachhinein wohl auch selber zu der Erkenntnis gekommen sein: "Ganz so schlimm war es eigentlich nicht beim Rektor Thomas. Beim Lehrer Heuser im Kirchenchor oder im Merheimer Gesangverein, beim Lehrer Frohn, beim Konrektor Schmitz, beim Lehrer Slatosch, beim Rektor Attelmann, beim Pfarrer Fürtjes, beim Lehrer Zaun mit dem Geigenkasten, beim Lehrer Synakiewicz auf seinen Wanderungen, beim Lehrer Müller, beim Rektor Kehl ... ! "Gelernt haben wir je eigentlich doch etwas bei der Lehrerin Thomas, bei der Konrektorin Margarete Schmitz, bei der Lehrerin Frauenrath, bei der jetzigen Konrektorin Lichtenberg ...?"

Und die Schulchronik hat über das Erwähnte und über die rein schulinternen dinge und Personen hinaus Ereignisse, Lebensbilder, Schicksale festgehalten, die für viele wahrlich erinnerungswert geblieben, für manche nur aus dem Gedächtnis geschwunden sind.

Erinnern Sie sich noch.

.. an den ersten Unterrichtsausfall während "der beiden Fastnachtstage" gemäß Verfügung der Königlichen Regierung im Jahre 1895?

.. an die Festfeier am 18 . Januar 1896 anlässlich der vor 25 Jahren erfolgten "Neuerrichtung des Deutschen Kaisers", bei der die Kinder der 3. und 4. Klassen einen " Drei-Kaiser-Taler" oder ein Fünfmarkstück in Schokolade erhielten?

.. an die Anlegung des Nordfriedhofs an der Merheimer Straße im Mai 1896, auf dem zunächst nur Verstorbene der Jesuiten - , Ursula- und Kunibertspfarre aufgenommen, die Beerdigungen aber durch den Pfarrer von Merheim durchgeführt wurden?

.. an Herrn Pfarrer Wilhelm Knothe, der im August 1900 ernannt wurde und den katholischen Religionsunterricht an der Schule übernahm und als Ortsschulinspektor eingesetzt wurde.

.. an die doppelgleisige Verlängerung der Pferdebahn von der Mauenheimer Straße bis zur Schmiedegasse und die Aufnahme ihres Betriebes am Ostersonntag, dem 8. April 1901, anlässlich der stattfindenden Renntage? Die Rennbahngesellschaft hatte der Stadt eine Beihilfe von 7000 Mark gewährt. Vom 1. Mai an fuhren täglich Wagen zwischen Wallrafplatz und Merheim alle Stunden, an Sonn- und Feiertagen aller halbe Stunden. Kosten: bis Neusser Thor 10 Pf., bis Wallrafsplatz 15 Pf.

.. an die Eröffnung der Kochschule am 17. September 1907 mit 24 Mädchen aus Merheim; Niehl und Nippes?

.. an die Einweihung des Antoniuskinderheimes am 7. März 1909 durch den Erzbischof von Köln, Herrn Kardinal Fischer?

.. an die Einrichtung des evangelischen Religionsunterrichtes zu Ostern 1911, weil zehn Jungen und neun Mädchen dieser Konfession die Schule besuchten? Kostenpunkt jährlich: 150 Mark! Lehrer Thienhaus übernahm die evangelische Klasse.

.. an die Eröffnung des "Krüppelheimes der Stiftung Dormagen" am 6. Juni 1913? Der Kölner Arzt Dr. Dormagen hatte sein ganzes Vermögen der Stadt Köln überlassen, damit daraus eine Stiftung gegründet würde.

.. an die freie Ausgabe eines Mittagstisches ab dem 21. September 1916 für bedürftige Kinder - zunächst durch die Stadtküche, später durch die "Quäker" (1921).

.. an die Sportstunden des Turnvereins Köln - Merheim jeden Dienstag und Donnerstag von 16.00 bis 18.00 Uhr auf dem Schulhof, die eine städtische Genehmigung vom 17. Juli 1919 ermöglichte?

.. an den ersten Elternrat "bestehend aus zwölf Mitgliedern" der am 14. März 1920 von den Erziehungsberechtigten gewählt wurde und zum 1. Vorsitzenden den Oberpostsekretär Müller bestellte? Diese Institution entspricht der heutigen Schulpflegschaft.

.. an den Besuch Seiner Eminenz Herrn Kardinal Erzbischof Dr. Karl Josef Schulte am 1. August 1921 anlässlich einer Katechese, die Herr Pfarrer Knothe hielt?

.. an die Einquartierung von 300 Mann französischer Truppen am 20. August 1921 und den damit verbundenen Unterrichtsausfall von drei Tagen?

.. an die Entstehung der neuen Siedlung Köln - Mauenheim südlich des Nordfriedhofes? Der damit errichtete Schulneubau nahm zum 1. Januar 1923 155 Kinder unserer Schule auf; auch die drei Klassen evangelischer Konfession wechselten. Immerhin verblieben noch 492 Schüler in Merheim.

.. an den Dollarkurs von 1,2 Milliarden am 9. Oktober 1923 oder gar von 10 Milliarden am 11. Oktober 1923? Die Eintragung in der Chronik unter diesem Datum weist die Kosten für ein Ei mit 20 Millionen bzw. 150 Milliarden Mark aus!

.. an die ersten gemischten Klassen aus Jungen und Mädchen, die ab Ostern 1926 eingerichtet werden mussten, weil die Schülerzahlen zurückgegangen waren?

.. an den ersten Martinszug in Merheim am 10. November 1928, als St. Martin (Herr Harzheim, Schmiedegasse) von Pagen begleitet in Römischer Hauptmannsuniform an der Spitze ritt, oder an den vom 10. November 1930, als Herr Comp (Neußer Straße 530) als St. Martin mit seinen Pagen Franz Stark und Peter Scheloske, eingesetzt war, " der auch den größten Teil der 800 Weckmänner gestiftet hatte"?

.. an den ersten Spatenstich der katholischen Kirche Heilig-Kreuz am 3. Mai 1931 und an die Einsegnung am 24. Dezember 1931 (Herr Pfarrer Knothe)?

.. an den Tag der Eröffnung des Reichstages am 21. März 1933, der auf dem Schulhof ein festliches Gepräge mit Gedichten und "patriot i schen Liedern" erhielt; wie überhaupt an allen Feiern aus politischem Anlass in der folgenden Zeit (etwa 2. August 1934 Tod des Reichspräsidenten von Hindenburg. 28. August 1934 Besuch des "Führers" in Köln; 1. März 1935 Rückgliederung der Saar; 20. April "Führers Geburtstag"; oder auch: 11. Dezember 1934 Tag der Hausmusik; 16. Januar 1937 Fahnenweihe; 1 . Mai Tag der nationalen Arbeit...)?

.. an den 6. September 1939, als die Schule von Soldaten belegt war. und der Unterrichtsbeginn auf den 18. September verschoben wurde?

.. an die Kartoffelkäfersammlungen, die am 29 . Juni 1940 anliefen, oder die Sammlungen von Knochen, Lumpen, Stoffresten, Tuben, Silberpapier und Korken?

.. an die Kinderlandverschickungen seit dem 27. Januar 1941 nach Oberschlesien, Oberbayern oder Graudenz?

.. an die ersten Bombenangriffe vom 17./18. Juni und 1./2. August 1940, die das Rennbahngebiet in der Nähe des Häuserblocks zwischen Derfflinger- und Sportstraße und das Restaurationsgebäude der Rennbahn trafen bzw. in die Lobositzstraße oder die Neußer Straße 542 einschlugen?

Oder an die Zerstörung des Schulgebäudes in den Abendstunden des 2. Februar 1943 bzw. 30. April 1944?

.. an die Einführung der Deutschen Normalschrift im Schuljahr 1941?

.. an den Einmarsch der Amerikaner am 7. März 1945. die Arbeitskommandos einsetzten, um die Schule wieder einzurichten?

.. an die Paketaktionen, die im Jahr 1955 für die Russlandheimkehrer durchgeführt wurden?

.. an die Schulendtage der Entlass-Schüler zu Zeiten des Rektor Kehl etwa im "Haus Elisabeth" (Rheinbreitbach), im "Jugendheim St. Winfrid" (Maria Laach), im "Haus Marienfried" (Bornen), in Niedermühlen, in Dabringhausen, in Vischel, in Schmidt/Eifel, im "Haus Beissenbach" (Loope), oder an andere Fahrten nach Berlin, Heidelberg, Holland (Radtour)?

.. an die "Kohlenferien" vom 18. Februar bis 6. März 1956, als die große Kohlenknappheit zur Schließung der Schule führte? Als man vorher mit Mantel, Mütze, Schal und Handschuhen vermummt in den Bänken saß, bis die Hausaufgaben kontrolliert und neue aufgegeben waren?

.. an Baubeginn (1. März 1961), Richtfest (28. Oktober 1961) und Einweihung (Schuljahr 1962/63) der Gymnastikhalle?

Und ... und ... und ...

Die Schulchronik hat das Gründungsdatum der "St. Stephanus Schützenbruderschaft" nicht erwähnt; dafür wird sie das 100jährige Jubiläum in einem Bericht aufnehmen. Umfang und Wortlaut hängen von dem Ereignis ab. Sollte etwa niemand im Jahr 2077 oder 2177 Kenntnis von diesem Tag erhalten?